Ein Irrsinnsgerät - tonnenschwer ,
von einem einzigen, um so
gewaltigerem Motor angetrieben .
Maße BxHxT : 52 x 19 x 40

Gesamtansicht

Vergleich der Cassettengrösse zu VHS

Auf dem Bild links können Sie sich
ein Bild von der Beta-Cassette machen.
Komischerweise hatte es sich bei diesem System
bis auf Ausnahmen (TDK) eingebürgert, nur den linken
Bandwickel sichtbar zu machen.
Durch eine im Gegensatz zu VHS (2,37 mm/sek.)
niedrige Bandgeschwindigkeit von 1,87 mm/sek.
war dieses System recht bandsparend 
(max. Spieldauer 215 Min.), aber so
ganz ohne Nachteile ging dies auch wieder nicht :

Bis zur Einführung von Beta-Hifi war der Ton noch lausiger als bei VHS und -
durch die recht langen und schmalen Videospuren hatte man schon mal eher
Spurprobleme bei Fremdcassetten.
 

Gesamtansicht vom Laufwerk oben

Gesamtansicht des Laufwerks von oben, man beachte den
gewaltigen Einzelmotor im Größenvergleich zur auf dessen
Lüfterrad (!) stehenden Streichholzschachtel.
Das Band wird bei Videorecordern um eine rotierende
Trommel (die die Videoköpfe trägt)gelegt, hier als große
silberne Scheibe links zu sehen.
Bei VHS gibt es fast ausschliesslich das M-Ladeverfahren,
das Band wird mit zwei Bolzen aus der Cassette gezogen und symmetrisch um die Trommel gezogen.
Bei Beta erledigt dies ein Ring, der-im gängigen Fall wie
hier-mit einer Drehung im Gegenuhrzeigersinn von schräg
unten unter das Band greift und um die Trommel schlingt .
Auch dieser Ring dürfte gut zu erkennen sein.

Die Gesamtansicht des Laufwerks von unten, gut
ist oben links das untere Ende der Motorwelle mit
einem darauf sitzenden weiteren Lüfterrad zu
erkennen.
Von dieser Welle werden jeweils über Riemen die
Capstanwelle (die eigentliche Band-
antriebswelle, deren Schwungmasse als große
Metallscheibe unten in der Mitte unter der
Blechstrebe zu sehen ist) sowie die Trommelwelle
(Schwungrad unten rechts) und die Wickelwelle
(Kunststoffscheibe oben rechts, für den
Antrieb der Wickelteller) angetrieben.
Die restliche Mechanik (z.B. Ein- und Ausfädeln
des Rings erledigen Ritzel (unten links) und
diverse
Räder auch von der Laufwerksoberseite.

Gesamtansicht des Laufwerks unten

Hier noch einmal im Detail die Motorwelle
mit den abgehenden drei Riemen

Dummerweise muss aber eine der beiden Antriebswellen
(Capstan oder Trommel)von einer Servoautomatik exakt in der
Drehzahl und Phase geregelt werden.
Heute ist seit langem Standard,
dass die Trommel fest von einem

Quarz gesteuert und der Capstan nach Bedarf bandabhängig
geregelt wird.Dies geht prinzipiell auch umgekehrt , wie bei den
ersten VHS-Geräten und dem hier beschriebenen Beta.
Da beide Wellen aber von einem Motor angetrieben werden ,
behilft man sich hier mit einem brutal anmutendem, aber
bestens funktionierendem Trick :
Der Capstan wird konstant vom ebenso konstant auf
Netzfrequenz laufenden Motor angetrieben, die Trommel läuft
dann ohne weiteren Eingriff einen Tick zu schnell.
Mittels einer Wirbelstrombremse (eine kontaktlose elektrisch
funktionierende Bremse, eine Art bremsender Motor) wird die
Trommelwelle nach Bedarf abgebremst .
Die im rechten Bild sichtbare Riemenscheibe der Trommelwelle
ist gleichzeitig das rotierende Teil dieser Bremskonstruktion.
Siehe dazu auch meine Ergüsse zum Philips VCR-Video .

Riemenscheibe der Trommelachse mit Wirbelstrombremse

Ansicht der Kopftrommel, Sie sehen die
schräge Kante, auf der das Band geführt
wird und rechts die Tonkopfeinheit.
Beta-typisch : es rotiert nicht die
gesamte obere Trommel ,sondern nur das
Mittelteil mit den zwei Köpfen, einer davon
ist als kleiner schwarzer
Schlitz erkennbar.

Dieselbe Ansicht mit eingefädeltem Band

Blick über die beiden Wickelteller und den
dahinter verlaufenden Fädelring auf die
Trommel.

Sogar eine gewisse Servicefreundlichkeit
(bei Japanern zu dieser Zeit
schon mal so eine Sache)
kann man dem Gerät nicht absprechen.

Die Schaltuhr - schön bunt und übersichtlich.
Man beachte die Eingabemöglichkeit der
Aufnahmedauer - nicht der Stopzeit -
mittels drei Tasten "15 min", "30 min" und "60 min".
Durch beliebige Kombination der drei Tasten ließ sich
so grob die Aufnahmedauer einstellen.
Soviel ich weiß, lief die Aufnahme bis zum Bandende ,
wurde keine der Tasten betätigt.
Musste man dran denken :
Zusätzlich zur Programmierung musste natürlich auch
die zugehörige Laufwerkstaste betätigt werden, denn
diese waren vollmechanisch und konnten sich nicht
selbst betätigen !


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