Kleines Vorwort :
Dieses Gerät habe ich aus privatem Interesse restauriert, ich habe aber keinerlei
besonderen Verbindungen zu Ersatzteilen etc.
Ich möchte dies nur vorab erwähnen, da ich speziell zu diesem Gerät recht oft von
Interessierten angeschrieben werde, meist kann ich da nicht allzusehr helfen !

Dann mal los :

Eine Besonderheit - aus
Bandspulen untereinander
Rechnung trug, daß das Band
schräg an den Videoköpfen
ein logischer Ansatz, der sich

heutiger Sicht - war, daß die
lagen, was der Tatsache
bei Videorecordern bis heute
vorbeigezogen wird -
dennoch als nicht so

   zuverlässig erweisen sollte, außerdem wurden dadurch
die Geräte gezwungen, im einfädelten Zustand zu spulen .
Mit diesem ersten System war eine Spielzeit von 1 Stunde möglich, in einer Longplayversion
später schon erheblich länger - ich glaube, bis zu 3 Stunden, während Grundig
auf denselben, aber verbesserten Cassetten basierend das SVR-System startete, welches
5 Stunden schaffen sollte, nur hat es meines Wissens diese
ganz langen Bänder dann doch nie gegeben.
1980 wurde dieses System dann zugunsten des unglücklichen Video 2000 aufgegeben .

Gesamtinnenansicht :
Das Ding hat eine Gesamtbreite
von 57 cm, wird über mechanische
Tasten bedient, hat eine mechanische
Schaltuhr zur Vorprogrammierung
(vorne rechts).
Rechts neben dem Cassettenschacht
der Capstanmotor mit Lüfterrad, 
links neben dem Schacht der Trommel-
motor, davor der Netztrafo .

Die Unterseite mit abgeklappter
Elektronikplatine, links die Übertragung
vom Trommelmotor per Riemen auf die
Trommel, rechts vom Capstanmotor
per Riemen auf das Capstanschwungrad.

Detailansicht des Trommelantriebs :
Wie auch beim Sony Betamax schon beschrieben,
haben wir hier einen konstant laufenden Motor,
die überschüssige Geschwindigkeit der
Kopftrommel wird mit einer Wirbelstrombremse
kontakt- und berührungslos weggebremst .
Die Bremsspule greift hier U-förmig um die
dünne spiegelnde Metallscheibe herum,
die mit der Trommelwelle rotiert .

Dasselbe Prinzip beim Capstanantrieb, nur
daß hier gleich der Motor gebremst wird....

In voller Aktion :
Der Bolzen, den man auf diesem Bild
direkt hinter der Trommel sehen kann,
steht bei geöffnetem Cassettenschacht
vorne . Dieser Bolzen greift bei Einlegen
einer Cassette hinters Band.  Beim
Einschalten des Gerätes dreht der ganze Trommelblock mit dem Bolzen um 180°
im Uhrzeigersinn, wodurch das Band aus
der Cassette herausgezogen und um die
Trommel gelegt wird.
Der Ton- und Synchronkopf ragt von rechts
in eine durch einen Schieber freigegebene
separate Öffnung in die Cassette.

Hier die ausgefädelte Position .
Gerade zu erahnen : der Trommelblock
wird auf abenteuerliche und gern
ausfallende Weise von einem Seilzug
betätigt, den man nach schräg rechts oben
unter die Mechanik verschwinden sieht .
Der beim Bild vorher beschriebene Bolzen
ist der, derhier schräg links unter der
Trommel zu sehen ist .
Rechts neben dem Schacht die
weggeschwenkte Einheit mit Ton/Synchron-
Kopf und Andruckrolle .

Wenden wir uns der Elektronik zu :
Den Eindruck von Experimentierplatinen
können die hier verbauten nicht ganz
von sich weisen, überhaupt war hier noch
viel Handarbeit angesagt, da mehrere
Platinen per Metallrahmen und jeder
Menge Kabel zu einer Großplatine
verbunden wurden .

s. o.

Gabs nur wenige Jahre :
ICs hatten damals z. T. die Bauform wie
hier rechts im Bild zu sehen - rund.
Die wurde sehr bald zugunsten der
bekannten rechteckigen Bauform
aufgegeben - wohl der leichteren
Automation bei der Produktion wegen.
Mehr als 20-30 Bauteile hatten diese
"Chips" auch nicht integriert, da sind heute
auf gleicher Größe mehrere 10000 drin !

Im Detail, weil's so schön ist :
An- und Ausschalter, Color-Killer (wirklich !)
nebst den dazugehörigen Kontrolllämpchen -
nicht etwa Leuchtdioden !

 

Endlich : der lang ersehnte Probelauf :

Bap in Hamburg, Rockpalast ca. 1981 ,
wieder störungsfrei zu sehen .
Übrigens brach gleich am Tag danach natürlich das Hauptproblem diese Gerätes-
das Fädelritzel, bist jetzt wartet es auf Genesung ...

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